Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe für deine selbst gemachte Naturkosmetik

Die Welt der Naturkosmetik ist voller Möglichkeiten, um unsere Haut und Haare gesund und strahlend zu halten. Eines der wichtigsten Elemente jeder Hautpflege sind feuchtigkeitsspendende Rohstoffe – egal welchen Hauttyp du hast. Welche Rohstoffe sich besonders gut eignen, um deiner Haut Feuchtigkeit zu spenden, das verrate ich dir in diesem Blogpost.

Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe für deine selbst gemachte Naturkosmetik

Die Haut ist unser größtes Organ und muss deshalb besonders gut geschützt werden.

In diesem Blog schauen wir uns aus diesem Grund die besten feuchtigkeitsspendenden Rohstoffe für deine selbst gemachte Naturkosmetik an, damit du deiner Haut etwas Gutes tun kannst.

Gemeinsam werfen wir einen Blick auf die Vorzüge und Eigenschaften der einzelnen Rohstoffe und schauen uns an, wie du sie in deiner Naturkosmetik einsetzen kannst. Sei also gespannt!

Feuchtigkeitsspender in deiner Haut: NMF – Natural Moisturizing Factors

Wenn es darum geht, deiner Haut Feuchtigkeit zu spenden, kommst du an den NMFs nicht vorbei.

Den was?

Den Natural Moisturizing Factors!

Das ist eine Mischung an hauteigenen wasserliebenden und -bindenden Substanzen, die ein Bestandteil der Hornschicht sind und eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung deiner Hautfeuchtigkeit spielen.

Der natürliche Feuchtigkeitsregulator (so die deutsche Bezeichnung für NMFs) bindet Feuchtigkeit in der Haut und verhindert, dass sie durch Verdunstung (Transepidermaler Wasserverlust TEWL) zu stark austrocknet. 

Das kannst du dir so vorstellen:

Die Feuchtigkeit der menschlichen Haut wird vor allem über ihren Wassergehalt geregelt. Dieser steht dabei im stetigen Austausch mit der Luft der Umgebung. Das bedeutet, dass Wassermoleküle aus der Haut in die Luft entweichen (=TEWL) oder aus der Luft wieder aufgenommen werden.

Um zu verhindern, dass zu viel Feuchtigkeit der Haut in die Luft austritt, enthält die Hornschicht wasserliebende Stoffe (=NMF) , die das Wasser in der Haut an sich binden. Dazu zählen zum Beispiel Amino- und Milchsäuren und Urea (Harnstoff).

Außerdem wird unsere Haut durch unseren Fettsäuremantel geschützt, der die in der Haut gebundenen Wassermoleküle nicht austreten lässt.

Ziemlich ausgeklügelt, oder?

Da unsere Haut jedoch aus verschiedenen Gründen nicht immer von selbst die optimale Menge Wasser an sich bindet, ist es wichtig, sie zusätzlich mit Feuchtigkeit aus verschiedenen, pflegenden Wirkstoffen zu versorgen.

Wenn der Feuchtigkeitsverlust zu groß wird – die trockene, feuchtigkeitsarme Haut

Eine intakte, gesunde Hornhaut besitzt einen Wassergehalt von ca. 20%. Sinkt er unter 10% ab, wird die Hornhaut trocken und man spricht von trockener, feuchtigkeitsarmer (=dehydrierter) Haut.

Die Symptome können intensives Spannungsgefühl bis hin zu Juckreiz und Schuppenbildung sein.

Ursachen für trockene, feuchtigkeitsarme Haut:

  • Intensive Hautreinigung mit Wasser und scharfen Tensiden
  • Umwelteinflüsse wie trockene Umgebungsluft, sehr niedrige oder sehr hohe Temperaturen, UV-Stahlung
  • Zu geringe Wasserzufuhr über Getränke und Speisen
  • Bestimmte medizinische Behandlungen oder Medikamente
  • Dein Lebensstil (Stress, Tabak, Alkohol,..)
Bitte beachte, dass sich die trockene, feuchtigkeitsarme Haut von der trockenen, fettarmen Haut unterscheidet.

Bei der trockenen, feuchtigkeitsarmen Haut leidet deine Haut durch verschiedene Ursachen (s.o.) an Wassermangel.

Dies ist eine temporäre Veränderung deiner obersten Hautschicht (Epidermis) und kann bei jedem Hauttyp auftreten. Es kann also auch eine ölige/fettige Haut, eine reife oder trockene Haut und eine sensible oder normale Haut an Wassermangel leiden.

Bei der trockenen, fettarmen Haut fehlen deiner Haut permanent Lipide (=Fette) und es kann ihr zusätzlich an Wasser fehlen.

Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe für deine selbst gemachte Naturkosmetik
Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe für deine selbst gemachte Naturkosmetik – welche sind die Besten?

Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe für deine Naturkosmetik

Damit deine Haut gar nicht erst austrocknet – oder falls sie bereits ausgetrocknet ist – sollten wir ihr feuchtigkeitsspendende Rohstoffe zuführen und so dafür sorgen, dass sie im Gleichgewicht bleibt oder wieder in Balance kommt.

Wie du oben gerade gelesen hast, hat unsere Haut also zwei Strategien entwickelt, um Feuchtigkeit an sich zu binden: Zum Einen haben wir wasserliebende Stoffe, die die Feuchtigkeit an uns binden, zum Anderen Fette in unserem Schutzmantel, um die Feuchtigkeit zu halten.

Und genau diese beiden ausgeklügelten Konzepte können wir für unsere Hautpflege übernehmen.

Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe im Überblick

Da die NMFs wasserliebend bzw. -bindend sind, sind sie logischer Weise wasserlöslich und deshalb in Produkten mit Wasseranteil einsetzbar.

Du kannst sie in allen Formulierungen einsetzen, die einen Wasseranteil haben (Gesichtswasser, Gelseren, Emulsionen,…) und mit ein paar Tricks auch in normalerweise rein ölhaltige Produkte wie zum Beispiel Balsame einschleusen.

Zu den feuchtigkeitsspendenden, wasserlöslichen Rohstoffen zählen unter anderem:

  • Urea (Harnstoff)
  • Hyaluronsäure
  • Glycerin
  • Pentylenglycol 
  • Propandiol

Lass uns dies einzelnen Wirkstoffe etwas genauer unter die Lupe nehmen!

Urea (Harnstoff)

Harnstoff kommt natürlich in unserer Haut vor und ist aus diesem Grund einer der wichtigsten NMFs.

Untersuchungen haben festgestellt, dass Menschen mit trockener Haut einen um 50% geringeren Harnstoffgehalt in der Hornhaut aufweisen als Menschen mit normaler Haut.

Besonders spannend: Neurodermitiker weisen selbst im symptomlosen Intervall einen um bis zu 70% reduzierten Harnstoffgehalt in der Haut auf, Psoriatiker 60%.

Doch Urea ist nicht nur für Menschen mit Neurodermitis oder Psoriasis interessant, sondern er ist aufgrund seiner fehlenden Toxizität und breiten Wirkung vielseitig einsetzbar.

Wirkung von Urea(1):

  • wasserbindend
  • feuchtigkeitsspendend
  • hautglättend
  • juckreizstillend (10%)
  • schuppenlösend (10%)
  • penetrationsfördernd
  • entzündungshemmend
  • antimikrobiell
  • fördert den Talgabfluss (>3%)

Einsatzgebiete:

Harnstoff kann in allen Bereichen von der Säuglingspflege bis zur trockenen Altershaut eingesetzt werden. Einzig bei offenen Hautstellen wie im Windelbereich oder bei akuten Neurodermitis-Schüben sowie bei Verletzungen ist Harnstoff nicht geeignet, da es unangenehm brennt.(1)

Da es ab einer Einsatzkonzentration von 3% den Talgabfluss fördert, ist es auch bei unreiner Haut/Aknehaut gut geeignet.(2)

Heike Käser beschreibt außerdem den Einsatz von fein zerriebenem Urea in einem Oleogel, da es hier die interessante Möglichkeit bietet, barrierestrukturierende Lipide mit einem langsam hydratisierenden Depot zu kombinieren, das zeitlich verzögert auch in tiefe Schichten der Epidermis wirkt.(3)

Dosierung in der Hautpflege:

1-10% (maximale Konzentration nur bei Hornhaut-Pflege)
3-5% reichen für die feuchtigkeitsbindende Wirkung vollkommen aus

Verarbeitung:

Bei der Herstellung deiner Kosmetik solltest du darauf achten, Harnstoff nur in handwarme Produkte (Wirkstoffphase) einzuarbeiten, da es durch Wärme über 40°C zersetzt wird.

Da du Harnstoff als kleine, weiße Körnchen (kristalline Struktur) erhältst, musst du es zuerst vorlösen. Dies kannst du 1:1 mit einem kleinen Teil deiner Wasserphase zB destilliertes Wasser oder Hydrolat machen, welches du leicht erwärmst (unter 40°C).

Harnstoff bevorzugt einen pH-Wert von 6,2 um in einer Emulsion stabil zu bleiben.(3)

Bezugsquelle:

Urea, 99% kristallin erhältst du hier*

Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe für deine selbst gemachte Naturkosmetik
Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe – du hast die Qual der Wahl

Hyaluronsäure

Hyaluronsäure ist ein natürlicher in der Lederhaut vorkommender Stoff, welches eine gelartige Struktur bildet, in welcher Kollagenfasern und Fibroblasten eingebettet sind.

Wirkung der Hyaluronsäure(4):

Wir unterscheiden die hochmolekulare Hyaluronsäure und die niedrigmolekulare Hyaluronsäure.

Hochmolekulare Hyaluronsäure weist ein extrem hohes Wasserbindungsvermögen auf. So kann sie Wasser bis zum 4.000fachen ihrer eigenen Masse aufnehmen.

Sie bildet schon in geringer Dosierung ein elastisches Gel, welches einen gut wasserbindenden, luftdurchlässigen Film auf der Haut bildet, der den TEWL (Transepidermaler Wasserverlust) verringert und die Hydration der Haut erhöht.

Optisch wirkt die Haut glatt und gepflegt – die Anwendung muss jedoch täglich neu erfolgen, da dies keine nachhaltige Wirkung ist.

Niedrigmolekulare Hyaluronsäure dringt im Unterschied zur hochmolekularen Hyaluronsäure tief in die Haut ein und wirkt dort wasserbindend. Sie wirkt längerfristig in der Haut, sie wird vom Bindegewebe gespeichert und hat eine nachträgliche aufplusternde Wirkung.

Wissenswert: Moderne Hyaluronsäure wird mit Hilfe von Fermentation aus Hefe gewonnen. Früher verwendete man tierische Hyaluronsäure (aus Hahnenkämmen)- dieses Verfahren wird heute jedoch kaum noch angewandt. Informiere dich bei deiner Bezugsquelle über den Ursprung der Hyaluronsäure.

Einsatzgebiete:

Hyaluron ist einer der bekanntesten Antifaltenwirkstoffe und lindert die Erscheinungen extrem trockener Haut.

Grundsätzlich können aber alle Hauttypen von der feuchtigkeitsbewahrenden und -bindenden Wirkung der Hyaluronsäure profitieren.

Für die optimale Wirkung werden beide Hyaluronsäuren miteinander kombiniert.

Dosierung(5):

0,01-0,5% hochmolekular
0,01-0,02% niedrigmolekular

Verarbeitung:

Hyaluron muss vorgelöst werden, dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Das Pulver bei laufendem Rührer in heißes, frisch abgekochtes Wasser streuen und hochtourig dispergieren.
  2. Das Pulver mit etwas Weingeist oder Glycerin dispergieren und unter Rühren die Wasserphase zugeben.
  3. Das Pulver auf dest. Wasser/Hydrolat streuen und über Nacht stehen lassen, die Hyaluronsäure löst sich nach mehreren Stunden von alleine.

Bezugsquelle:

Modernes Hyaluron bekommst du direkt als Pulver zu kaufen: Hochmolekular* und Niedrigmolekular* bzw. als Duo (Mischung beider Varianten)*

Du bekommst es aber auch als gebrauchsfertiges Gel zu kaufen: Hyalurongel*

Glycerin

Wenn ich an feuchtigkeitsspendende Rohstoffe denke, darf Glycerin nicht fehlen!

Glycerin ist ebenfalls Teil des hauteigenen Feuchthaltesystems (NMF) und wirkt effektiv hydratisierend. Es übertrifft laut Heike Käser sogar die Wirkung von Urea (Harnstoff) deutlich.(6)

Wirkung von Glycerin(6):

Glycerin wirkt nicht nur effektiv hydratisierend, sondern auch barriereschützend, wie Studien belegen.

Außerdem wirkt es feuchtigkeitserhaltend und erhöht die Hautelastizität. In Tensidformulierungen wirkt es mildernd.

Was ich besonders schön an Glycerin finde ist, dass wir damit auch Wirkstoffe aus Pflanzen ausziehen können und unserer Haut so noch mehr wertvolle Inhaltstoffe zur Verfügung stellen können. Die so ausgezogenen Extrakte nenne ich Glycerite und du kannst sie ganz einfach selber machen.

Hier erfährst du, wie du Glycerite herstellst.

Einsatzgebiete:

Glycerin eignet sich als feuchtigkeitsspendender und -bewahrender Wirkstoff für alle Hauttypen und kann sowohl in der Gesichts- und Körperpflege als auch in der Haarpflege eingesetzt werden.

Als Grundlage für Glycerite ist es zudem in der Lage extra Wirkstoffe in deine Hautpflege einzuschleusen.

Dosierung:

Glycerin kann bis zu 10% dosiert werden, ich empfinde aber alles über 3% als sehr klebrig. Eine 2-5%ige Dosierung gewährleistet eine gute Feuchtigkeitsbindung und ausgezeichnete Verträglichkeit.

Verarbeitung:

Glycerin ist nicht hitzeempfindlich und kann daher sowohl in der heißen oder kalten Wasserphase gelöst werden.

Bezugsquellen:

Ich achte beim Kauf von Glycerin darauf, dass es pflanzlichen Ursprungs in Bio-Qualität ist.

Du bekommst es hier* und hier*.

Besonders spannend finde ich wie oben erwähnt die Möglichkeit durch Auszug in Glycerin Pflanzenwirkstoffe in die Kosmetik einzubringen.

Das hat auch der Handel erkannt und du kannst bereits fertige Glycerite unter dem Namen „Extrakt“ kaufen. Du erkennst die Glycerite daran, dass im INCI Glycerin enthalten ist.

Hier eine breite Auswahl an tollen Glyceriten:

Propandiol

Propylenglycol, besser als Propandiol bekannt, gehört zu den mehrwertigen Alkoholen und ist dem Glycerin sehr ähnlich.

Wirkung von Propandiol:

Last but not least bei den feuchtigkeitsspendenden Rohstoffen mit Wasserlöslichkeit ist Propenadiol pflanzlich/Green.

Es erhöht die Feuchtigkeitszufuhr deutlich und die Feuchthaltefähigkeit wird verbessert.(7) 

Es hat eine ähnlich hydratisierende Wirkung wie Glycerin, ist jedoch weniger klebrig. In geringer Dosierung wirkt es feuchtigkeitsspendend, in hoher Dosierung (über 20%) austrocknend und konservierend.(8)

Es kann – wie Glycerin – als Lösemittel zur Herstellung von Kräuterextrakten verwendet werden.

In geringer Konzentration beeinflusst es außerdem das Auftrag- und Einziehverhalten positiv – es fördert die Aufnahmefähigkeit von Wirkstoffen in die Haut.

Einsatzgebiete:

Durch seine besondere Hautverträglichkeit ist Propanediol pflanzlich für eine Vielzahl von Formulierungen für alle Haut- und Haartypen geeignet, es kommt kaum zu Hautreizungen oder Sensibilisierungen.(7)

Propandiol kannst du in geringer Dosierung anstelle von Glycerin verwenden und in hoher Konzentration als Konservierungsbooster.

Außerdem kannst du es wie erwähnt als Auszugsmittel für Pflanzenwirkstoffe verwenden.

Dosierung:

3-10% in in Emulsionen, Seren und Tonics
3-6% in Tensidprodukten

Verarbeitung:

In der Wasserphase lösen.

Bezugsquellen:

Propandiol bekommst du hier* und hier*

Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe für deine selbst gemachte Naturkosmetik
Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe wie Glycerin oder Propandiol kannst du auch als Auszugsmittel verwenden

Schutz vor Feuchtigkeitsverlust – die Hautschutzbarriere

Neben jenen Wirkstoffen, die Feuchtigkeit spenden oder binden, gibt es ja noch das zweite System unserer Haut: Der hauteigenen Barriereschicht, welche die Haut vor TEWL und dem Eindringen von Fremdstoffen schützt.

Fette Pflanzenöle & Buttern

Weiters können wir unsere Haut durch ausgewählte fette Pflanzenöle und -buttern unterstützen, die unsere Haut nähren und vor TEWL (transepidermalem Wasserverlust) schützen.

Diese Öle enthalten bestimmte Fettsäuren, die auch in unserer Haut vorkommen und werden dann auch als feuchtigkeitsspendend bezeichnet, was oft zu etwas Verwirrung führt. „Feuchtigkeitsbewahrend“ trifft es meiner Meinung nach viel eher.

Zu den feuchtigkeitsspendenden Ölen und Buttern zählen unter anderem:

  • Himbeersamenöl
  • Jojobaöl
  • Kokosöl
  • Mangobutter
  • Olivenöl
  • Sheabutter
  • Wildrosenöl

Lass uns auch hier noch einen kurzen Blick auf die Wirkung dieser wertvollen Rohstoffe werfen!

Himbeersamenöl

Himbeersamenöl hilft der Haut Feuchtigkeit zu speichern, zieht rasch ein und fettet kaum. Da es auch zur Regulation der Talgproduktion eingesetzt wird, profitieren sowohl die fette, als auch trockene und reife Haut vom Öl.(9)

Das Wirkstofföl setzt du in Kombination mit Basisölen oder als Wirkstoff in Emulsionen ein.

Du bekommst es hier*

Jojobaöl

Jojobaöl ist eigentlich ein flüssiges Wachs und es hat Tiefenwirkung! Es reguliert den Feuchtigkeitshaushalt, macht die Haut glatt und geschmeidig, festigt das Bindegewebe, beugt Faltenbildung vor.(10)

Jojobaöl ist ein hervorragendes Basisöl, das du pur verwenden oder mit dem du Ölauszüge herstellen kannst. Diese kannst du dann in deinen Ölmischungen oder Emulsionen einsetzen.

Du bekommst es hier*

Kokosöl

Kokosöl hat einen kühlenden Effekt auf der Haut, besitzt ausgezeichnete Spreiteigenschaften, fettet gut nach, schützt vor dem Austrocknen, wirkt feuchtigkeitsspendend – dringt aber nur langsam in die Haut ein.(11)

Es ist ein tolles Basisöl mit typisch sommerlichem Geruch. Achte wenn du es verwendest auf die Eigenfestigkeit, die es unter 25°C mitbringt.

Du bekommst es hier*

Mangobutter

Mangobutter wirkt feuchtigkeitsspendend, glättend, erweichend. Leichter und „feuchter“ als Sheabutter – und es kann auch als Ersatz für diese verwendet werden.(12)

Sie hat auch stark regenerierende Eigenschaften und kann direkt pur oder als Bestandteil deiner Balsame und Emulsionen verwendet werden.

Du bekommst sie hier*

Olivenöl

Olivenöl wirkt schwer und fettig, dringt nur langsam in der Haut ein und hinterlässt einen leichten Fettfilm. Wirkt feuchtigkeitsbindend und hauterweichend.

Cremes wirken trotz geringen Fettgehalts sehr reichhaltig.

Dieses Öl ist ideal für sehr trockene Haut und wenn du eine reichhaltige Pflege schätzt. Du kannst das Öl in deinen Ölmischungen und Emulsionen einsetzen oder deine Ölauszüge damit ansetzen.

Sheabutter

Sheabutter beschleunigt die Aufnahme von Wirkstoffen, bewahrt Elastizität und den Feuchtigkeitshaushalt der Haut.(13)

Du kannst sie pur verwenden oder als Bestandteil deiner Balsame und Emulsionen.

Du bekommst sie hier.*

Wildrosenöl

Der letzte feuchtigkeitsspendende Rohstoff, den wir uns anschauen ist das Wildrosenöl.

Durch hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure unterstützt es die Regeneration geschädigter, schuppiger Haut.(14)

Es stärkt außerdem die Zellmembrane und die Elastizität der Haut, reguliert den Feuchtigkeitshaushalt und die Talgdrüsenfunktion und es regt die Zellerneuerung an und fördert die Kollagenbildung.(14)

Du bekommst es hier*

Ceramide

Ceramide sind wichtige Lipide (Fette) der Hornschicht. Sie bilden zusammen mit Cholesterin und Fettsäuren liposomale Strukturen, die für eine intakte Barrierefunktion der Haut verantwortlich sind.

Brigitte Bräutigam weist darauf hin, dass trockene, schuppige, rissige Haut (= trockene, fettarme Haut) meist auf einen verringerten Ceramidgehalt zurückzuführen ist.(15)

Während wir die Fettsäuren aus fetten Pflanzenölen & Buttern in unsere Hautpflege einbringen können, greifen wir bei den Ceramiden auf einen Rohstoff aus dem Handel zurück.

Bereits in geringer Konzentration können Ceramide die Haut spürbar glätten und den TEWL deutlich verringern.(15)

Die Dosierung beträgt 0,01-0,5% und die Ceramide müssen zuerst in einem erhitzbaren Öl (zB Esteröl, Neutralöl oder anderes erhitzbares Pflanzenöl) bei 90°C vorgelöst werden. Danach mit der restlichen Ölphase mischen und weiterverarbeiten.

Ceramide bekommst du hier*

Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe für deine selbst gemachte Naturkosmetik
Auch Öle können Feuchtigkeit spenden, in dem sie die Verdunstung reduzieren

Feuchtigkeitsspendende Rohstoffe – am besten in Kombination

Da deine Haut beides braucht – also Feuchtigkeit und Fett – um genährt und gepflegt zu sein, empfehle ich dir die Kombination von feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen (NMFs) und fetten Pflanzenölen und -buttern bzw. ggf. auch mit Ceramiden.

Du kannst dir also eine Emulsion machen, die beides miteinander vereinigt oder du wendest die Produkte zB in Form eines Serums und danach eines Hautpflegeöls hintereinander an.

Meine Favoriten an feuchtigkeitsspendenden Rohstoffen

Ich persönlich halte meine Hautpflege lieber schlicht und deshalb wirst du in meinen Rezepten keine ellenlange Liste an Spezialwirkstoffen finden.

Ich setze gerne auf gezielt ausgewählte fette Pflanzenöle, welche meine Haut nähren und mit Fettsäuren versorgen.

Weiters findest du in fast all meinen Rezepten, welche eine Wasserphase beinhalten, Glycerin als Feuchtigkeitsspender. Dieses nehme ich entweder pur oder (noch lieber) als Glycerit mit Pflanzenwirkstoffen versetzt.

Da sich Glycerin für mich ab einer Einsatzkonzentration von 3% klebrig anfühlt, verwende ich stattdessen mittlerweile auch ganz gerne Propandiol. Beide Rohstoffe beschreibe ich dir weiter oben genau.

Diese Kombination reicht bei normaler Haut aus, um sie geschmeidig und gepflegt zu halten.

Um die Haut zusätzlich zu pflegen greife ich regelmäßig zu Peelings und Masken.

Wann solltest du also zu speziellen Wirkstoffen greifen?

Warum schreibe ich jetzt also so einen langen Artikel für dich, wenn ich die meisten Rohstoffe gar nicht regelmäßig einsetze?

Weil es immer wieder Ausnahmen gibt.

Zum Einen stehst du ja vielleicht auf Hyaluronsäure und Urea! Zum Anderen hast du aber vielleicht super trockene Haut und bist auf der Suche nach einer Lösung.

Und genau da kommen die NMFs und die Ceramide ins Spiel.

Wenn du also an super dehydrierter Haut leidest, dann schau doch einmal bei den NMFs oben nach, welches dir am meisten entspricht. Bei der Naturkosmetik Werkstatt gibt es sogar ein Kombi-Produkt, welches wertvolle NMFs miteinander kombiniert: Zum Kombi-Rohstoff Feuchtigkeitsfaktor NMF*

Hast du extrem trockene Haut, dann kannst du Ceramide in deiner Hautpflege als Zusatz zu den fetten Pflanzenölen und -buttern probieren.

Und wenn du dehydrierte und fettarme Haut hast, dann kannst du beides kombinieren.

Und du?

So, das waren sie, meine feuchtigkeitsspendenden Rohstoffe!

Was war neu für dich? Welche Fragen hast du? Welche Rohstoffe verwendest du besonders gerne?

Hinterlass mir einen Kommentar – ich bin gespannt!

Alles Liebe,
Julia

Weiterlesen:

*Partnerlinks

Quellen:
Bilder: Canva
(1) Ellsässer Sabine: Körperpflegekunde und Kosmetik. Berlin: Springer-Verlag GmbH, 3. Auflage 2020, Seite 79
(2) https://www.naturkosmetik-werkstatt.at/UREA-HARNSTOFF-kristallin-99/SW10251.3
(3) Käser Heike: Naturkosmetische Rohstoffe. Linz: Freya Verlag 5. Auflage 2016, S. 250-253
(4) Ellsässer Sabine: Körperpflegekunde und Kosmetik. Berlin: Springer-Verlag GmbH, 3. Auflage 2020, Seite 82-83
(5) Käser Heike: Naturkosmetische Rohstoffe. Linz: Freya Verlag 5. Auflage 2016, S. 255
(6) Käser Heike: Naturkosmetische Rohstoffe. Linz: Freya Verlag 5. Auflage 2016, S. 246
(7) https://www.naturkosmetik-werkstatt.at/PROPANEDIOL-PFLANZLICH/SW11544
(8) Bräutigam Brigitte: Kosmetik selbst gemacht – das Rohstofflexikon. Köln: Anaconda Verlag GmbH, 2013, Seite 221-222
(9) Krupalija Tina, Karner Ingrid: Die Kraft der wertvollsten Pflanzenöle
(10) Bräutigam Brigitte: Kosmetik selbst gemacht – das Rohstofflexikon
(11) Bräutigam Brigitte: Kosmetik selbst gemacht – das Rohstofflexikon
(12) https://www.naturkosmetik-werkstatt.at/MANGOBUTTER-BIO-kalt-gepresst-raffiniert-Monatsaktion/SW11254.1
(13) https://shop.feeling.at/products/sheabutter-bio-vitellaria-paradoxa?_pos=3&_sid=7b8a78442&_ss=r
(14) Bräutigam Brigitte: Kosmetik selbst gemacht – das Rohstofflexikon
(14) Bräutigam Brigitte: Kosmetik selbst gemacht – das Rohstofflexikon, S. 82-83

Bitte beachte: Die von mir zur Verfügung gestellten Informationen werden mit aller Sorgfalt zusammen getragen. Die Rezepte sind ausschließlich auf gesunder, intakter Haut anzuwenden und die Anwendung der Rezepte erfolgt auf eigene Verantwortung und Gefahr. Die vorgestellten Inhalte in Bezug auf Hautpflege, Hausmittel, ätherische Öle oder Heilkräuter ersetzen keinen Besuch beim Arzt! Bei  Schwangeren und Kindern sowie bei Vorerkrankungen vorab eine Anwendung oder Einnahme mit dem Arzt abklären.

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4 Kommentare

  1. danke für den tollen Artikel! toll wär noch ein rezept, in meinem fall für Neurodermitis, mit urea. gerade in dieser Jahreszeit ein dauernder kampf… herzlichen dank für deine Infos, Rezepte und Ideen 👍

    1. Hallo liebe Martina,

      danke für deinen lieben Kommentar!

      Da Kosmetik nicht heilen darf, darf es keine Rezepte zum Thema Neurodermitis & Co geben. Das wären sonst medizinische Produkte und das ist rechtlich ziemlich heikel.

      Was Naturkosmetik darf ist die Haut bei der Regeneration unterstützen 🙂 Dazu findest du am Blog Rezepte für „irritierte“ Haut 🙂 Schau da gerne einmal nach.

      Das wäre dann zum Beispiel sowas: https://www.julesmoody.com/veilchenbalsam-irritierte-haut/

      Im „Naturkosmetik leicht gemacht Club“ haben wir das Thema Neurodermitis & Co im Jänner behandelt und geschaut, welche Unterstützung es laut Volksheilkunde in Form von Pflanzen und fetten Ölen gibt. Schreib mir doch gerne eine Mail, falls das interessant ist für dich oder trag dich beim Club in die Warteliste ein (du hast auch im Monatsabo Zugriff auf alle bestehenden Monate).

      Beziehungsweise kannst du natürlich jedes Creme-Rezept nehmen und dort dann die passenden Wirkstoffe einbauen, wenn du zB Urea oder Hyaluron oder Ceramide verwenden möchtest 🙂

      Ganz liebe Grüße,
      Julia

  2. Hallo Julia,
    Da Wahnsinn.
    Was für ein toller informativer Beitrag.
    Alles auf einem Blick. Bin echt begeistert, besonders dass du die Ceramide auch aufgelistet hast. Besonders jetzt im Winter benötige ich eine besonderen Barriereschutz für meine Haut. Ich habe mir dafür die Barriereschutzbasis von H. Käser angerührt, wo auch Ceramide beinhaltet sind. Macht für mich einen großen Unterschied, sei es in der Gesichtspflege oder Lippenpflege. Nie mehr ohne…auch Urea finde ich echt einen tollen Wirkstoff. Natürlich hört es sich nicht so sexy an wie z. B. Nicotinamid…usw., aber die Wirkung ist super.
    Liebe Grüße
    Krista