
Hallo meine Lieben!
Heute dürfen wir euch wieder ein wunderbares Heilkraut vorstellen. Im Juli ist es das vielseitige Johanniskraut!
Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) gehört zur Familie der Johanniskrautgewächse und hat seine Blütezeit von Juni bis August. Die Blüten werden am besten vormittags, idealer Weise um die Sommersonnwende 21.6.-24.6., bei Sonnenschein gepflückt.
Man kann die Blüten trocknen, ein Öl oder eine Tinktur ansetzen.
Die Geschichte:
Die Sonnenpflanze ist seit jeher mit der Sommersonnwende am 21.6. verbunden.
Das Sonnwendfeuer symbolisierte die Kraft der Sonne auf der Erde und zu diesem Fest trugen die Menschen Kränze aus besonderen Sonnenpflanzen wie zum Beispiel Johanniskraut, Beifuß, Ringelblume oder Arnika.
Bei den Germanen war es der Gott des Lichtes, Baldur, dem dieses Fest geweiht war und bei den Christen der heilige Johannes, der am 24.6. geköpft wurde. Wenn man die Johanneskrautblüten zwischen den Fingern verreibt, tritt das Blut von Baldur oder Johannes aus, so glaubte man.
Die Menschen sahen darin aber auch die Fähigkeit die Lebenskraft der Sonne aufzunehmen und zu speichern. Wenn wir also „nur mehr Schwarz sehen“, dann erhellt das Johanniskraut unser Gemüt.
Die Inhaltsstoffe:
Die antidepressive Wirkung des Johanniskrauts ist klinisch bewiesen. Es wirkt positiv auf unser Gehirn ein und verbessert den Kurzzeitgedächtnisspeicher! Das rote Pigment der Pflanze (Hypericin) hat photosensibilisierende Eigenschaften, es macht uns also empfindsam für Licht. Hypericin regt auch die Zellatmung an, die Sauerstoffabgabe wird angeregt und die Zellen erhalten neue Energie.
Die Eigenschaften:
- entzündungshemmend
- nervenstärkend
- blutverbessernd
- beruhigend
- schmerzlindernd
Achtung! Es gibt viele Arten des Johanniskrauts, aber nur das echte Johanniskraut hat die wertvollen Inhaltsstoffe. Das Erkennungsmerkmal ist, dass der Stengel des echten Johanniskrauts zwei feine Längskanten hat und mit Mark gefüllt ist.
Die Verwendung:
- Öl: Für die Herstellung des Johanniskrautöls die Blüten sammeln, ein Schraubglas damit füllen.
Mit Öl übergießen, sodass alle Pflanzenteile bedeckt sind. Dies dann mit Küchenrolle verschließen (keinen Deckel verwenden!) und mit Garn zubinden (kein Gummiringerl nehmen, das wird brüchig und reisst dann!).
Dann 2 Wochen in der Sonne stehen lassen und abseihen.Das Einsatzgebiet des Öls sind: Sonnenbrand, Verbrennung, Rückenschmerzen, Bauchkrämpfe, Menstruationskrämpfe, rheumatische Schmerzen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Muskelzerrungen, Linderung von Schmerzen durch Stöße, für Massagen, Wundheilmittal bei Quetschungen und Schürfwunden. Bei Magen- und Darmschleimhautentzündungen kann man täglich 2-3x ca 10 Tropfen Öl einnehmen. - Tinktur: Für die Herstellung die oberen Triebspitzen (Blüten und Blätter) sammeln und in ein Schraubglas füllen.
Mit Alkohol übergießen, sodass alles gut bedeckt ist. 3 Wochen stehen lassen und dann abseihen.Das Einsatzgebiet der Tinktur: Stärkung der Nerven, bei Depressionen, nach schwerem Schock, bei Schlafproblemen 3x 10 Tropfen täglich (Achtung: jeder Mensch reagiert anders, am besten also selbst ausprobieren, wie viele Tropfen einem hier gut tun!) - Tee: Blüten, Blätter und Stengel können verwendet werden, 2-3 Tassen pro Tag
- Bei Kindern: 1-2 Tassen Tee täglich oder von der Tinktur 2x täglich so viele Tropfen wie viele Jahre sie alt sind. Das Einsatzgebiet ist bei Bettnässen, Sprachstörungen und Konzentrationsstärungen.
Ein besonderer Tipp ist auch ein Schlafkissen: hierzu Johanniskraut, Melisse, Baldrian, Hopfen, Lavendel- und Orangenblüten, Honigklee, Schlüsselblume und Waldmeister nach Belieben vermengen und in ein Kissen füllen.
Ganz ganz wichtig: DAS JOHANNISKRAUT NICHT IN DER SCHWANGERSCHAFT VERWENDEN!
Alles Liebe,
eure Susi von SASU
Karoline meint
Da Johanniskraut die Photosensibilität der Haut erhöht, sollte man die innerliche Anwendung (Tinktur, Tee) auf die dunklere Jahreszeit beschränken, da sich die Gefahr eines Sonnenbrandes deutlich erhöht! LG, Karoline
Jules Moody meint
Stimmt Karoline, guter Hinweis!