
Heute dürfen wir die erste Ausgabe von „Kräuterwissen“ vorstellen: Die Fichtenwipfel! Die Fichte gehört zur Familie der Kieferngewächse und die einzige in Mitteleuropa heimische Art ist die „Gemeine Fichte“. Die Eigenschaften der Fichte sind mit denen der Tanne ident, diese ist jedoch viel seltener.
Wir gehen heute besonders auf die Fichtenwipfel ein:
Die Eigenschaften der Fichtenwipfel für den Menschen sind folgende:
- antibakteriell
- blutreinigend
- durchblutungsfördernd
- entzündungshemmend
- hautreizend
- Husten lindernd
- schleimlösend
Fichtenwipfel finden wegen der stark schleimlösenden und desinfizierenden Wirkung vorallem Anwendung bei Erkältungen, Halsschmerzen und eitrigen Atemwegserkrankungen. WICHTIG: keine Anwendung bei Asthma oder Keuchhusten, da die stark schleimlösende Wirkung die Hustenkrämpfe verstärken kann!
Aus den Trieben kann man Fichtenwipfelsaft, -sirup oder -honig herstellen, einen Tee ansetzen oder eine Tinktur herstellen. Die Zweige kann man in Wohnräumen auflegen, sie reinigen die Luft, deshalb finden Fichtenwipfel oft Anwendung in Desinfektionsmitteln und Raumsprays.
Mit dem Harz der Fichte kann man gut räuchern und das Öl wird neben Erkältungen und Atemwegsbeschwerden auch bei Fieber, Muskel- und Rheumaschmerzen sowie als Badezusatz (Maiwipferlbad) verwendet, es reinigt die Atemwege und regt die Haut an.
Volksglauben: In den alten Zeiten wurden die frischen Zeige in Alkohol eingelegt und dienten zum Einreiben als Mittel gegen Hexenschuss, rheumatischen Beschwerden, Erkältungskrankheiten und Verletzungen. Das Harz wurde als Pflaster bei Verletzungen verwendet oder als „Kaugummi“ zur Reinigung der Zähne.
Zum Abschluss noch ein Rezept für Fichtenwipfelsaft gegen Husten und Erkältungskrankheiten:
Zutaten:
- Gurkenglas mit Deckel
- Fichtenwipfel
- ev. Thymian, Spitzwegerich
- Honig
- Wasser
- Alkohol
So geht es:
- mit Alkohol alle Utensilien desinfizieren
- Gurkenglas mit Thymian, Spitzwegerich, Fichtenwipfel befüllen
- mit Wasser aufgießen (das Material soll vom Wasser bedeckt sein)
- Glas verschließen und mind. 3 bis 7 Tage in die Sonne stellen
- alles zusammen erhitzen und eine ¼ Stunde kochen lassen
- abseihen und dieselbe Menge Honig wie Flüssigkeit einrühren
Der Fichtenwipfelsaft hält einen Winter lang.
Ich wünsche euch gutes Gelingen!
Eure Susi von SASU
http://www.sasu-natur.at
dailydreamery meint
Hallo, ich bin wirklich froh, dass ich deinen Blog entdeckt habe…tolle interessante Dinge gibts hier zu entdecken. Und die Reihe über das Kräuterwissen ist super interessant. Ich komme wieder.
Ganz herzliche Grüße Anke
M meint
Es ist verboten Tannen- und Fichtenspitzen zu sammeln. Der Zweig an dem die Spitze entfernt wurde, treibt erst nach drei Jahren wieder aus.
julesmoody meint
Hallo M.,
in Österreich stehen Pilze, Beeren und sonstiges Waldobst grundsätzlich im Eigentum des Waldeigentümers.
Wenn aber der Waldeigentümer das Sammeln von Pilzen oder Waldfrüchten nicht ausdrücklich (etwa durch Hinweistafeln) untersagt, beschränkt oder hiefür ein Entgelt verlangt, ist das Aneignen von Pilzen und Früchten zivilrechtlich zulässig und entgeltfrei.
Quelle und weiterführende Hinweise: https://www.bmnt.gv.at/forst/wald-gesellschaft/verhalten_wald/pilzewald.html
Dass beim Sammeln Vorsicht geboten ist und man nur ganz wenig pro Baum entnehmen sollte, nämlich das, was man tatsächlich braucht, ist selbstverständlich.
Alles Liebe,
Jules
Renate Gröbner meint
Ich freue mich euch gefunden zu haben.
Vielen Dank!
julesmoody meint
Hallo Renate,
ich freue mich auch, dass du hier bist! <3
Alles Liebe,
Jules
Doris meint
Wie ist das mit Hautreizungen bei ficjtenwipfel gemeint
julesmoody meint
Hallo Doris,
hautreizend bedeutet, dass es die Haut anregt und in zu hoher Dosierung dann eben auch wirklich reizend sein kann für die Haut. Dies ist bei sehr vielen Pflanzen und auch ätherischen Ölen der Fall – wie immer macht die Dosierung das Gift. 😉
Alles Liebe,
Julia